FilmKlassiker

Kino der Unsterblichkeit

Legendäre Meisterwerke der Filmgeschichte

Zwei 100-jährige Filme von 1925: Tartüff & Panzerkreuzer Potemkin

mit den unsterblichen Filmthemen Gier, Macht, Lüge und Krieg, die die immerwährenden Schwächen, aber auch die unvergänglichen Tugenden der Menschen spiegeln:

TARTÜFF von F. W. Murnau & Kurzfilm: Die Schwiegermutter
25. Juni 2025, Roxykino Neustadt, 20:00 Uhr mit Live Klavierbegleitung von Frieder Alexander Egri

PANZERKREUZER POTEMKIN von Sergei Eisenstein
17. September 2025, Roxykino Neustadt, 20:00 Uhr mit Live Klavierbegleitung von Chris Jarrett und seiner eigens für den Film geschaffenen Komposition

Tartüff von F. W. Murnau
am 25. Juni 2025, Roxykino Neustadt, 20:00 Uhr mit Live Klavierbegleitung von Frieder Alexander Egri

Ein Film, dessen Geschichte von einem Heuchler und dem allzu leichtfertigen Glauben an ihn handelt. Basierend auf Molières gleichnamiger Komödie: Tartüff, eine fromme Person, die ihre Frömmigkeit missbraucht, um Vorteile zu erlangen. Murnau siedelt seinen Stummfilm in der damaligen Gegenwart 1925 an. Eine hervorragende Mischung aus Komödie, Krimi und Kostümfilm.

Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein
am 17. September 2025, Roxykino Neustadt, 20:00 Uhr mit Live Klavierbegleitung von Chris Jarrett und seiner eigens für den Film geschaffenen Komposition

Am bekanntesten ist die Potemkin für eine Meuterei ihrer Matrosen im Jahr 1905 , die im Zuge der Russischen Revolution im selben Jahr stattfand. Die Meuterer brachten das Schiff nach Odessa in der Ukraine, doch die Meuterei scheiterte. Als Propagandafilm sollte Panzerkreuzer Potemkin starke emotionale Reaktionen im Sinne der sowjetischen Massenideologien hervorrufen. Er geht aber in Form und Inhalt über simple Propaganda weit hinaus und wurde mehrfach als einer der einflussreichsten und besten Filme aller Zeiten ausgezeichnet. Sergei Eisenstein beschreibt sein Werk als eine tragische Komposition in ihrer kanonischsten Form – eine Tragödie in fünf Akten. Die bekannteste Szene ist das Massaker auf der Treppe zum Hafen von Odessa, viel kopiert von berühmten Filmemachern. Eisenstein schnitt den Film in einer Weise, um möglichst starke emotionale Reaktion hervorzurufen. Ziel war es, Sympathie für die rebellischen Matrosen und Antipathie gegenüber den tyrannischen Vorgesetzten zu erregen.
Die Bezeichnung „Potemkinsche Dörfer“ wird heute sprichwörtlich im Sinne von Blendwerk, Trugbild, leerer Schein verwendet. Der Legende folgend soll der russische Fürst Potemkin 1787 Zarin Katharina auf einer Inspektionsreise durch die Krim nur blühende Dorfattrappen gezeigt haben.

Fotos: Chris Jarrett on Piano und im Filmgespräch mit Bettina Höchel und Szenenbilder aus Panzerkreuzer Potemkin

Das endgültige Programm unserer Festival-Klassiker wird im Oktober veröffentlicht.

Das endgültige Programm unserer Festival-Klassiker wird im Oktober veröffentlicht.

Kino der Unsterblichkeit

Zum besonderen Konzept des FilmGugger Kurzfilmfestivals gehört es zum einen, dass wir den jungen, zeitgenössischen Kurzfilmen einen Klassiker der Filmgeschichte gegenüberstellen. 

Zur geschichltlichen Anküpfung und Wiederbelebung an die Filmfestspiele in Neustadt an der Weinstrasse. Letztes Jahr (2023) feierten die "internationalen Filmfestspiele in Neustadt an der Haardt"  75-jährige Jubiläum. 1948 fanden diese erstmals aufgrund der Kriegszerstörungen in den großen Städten, vor allem in Berlin, in Neustadt statt. Berühmtheiten wie René Clair, André Gide, Jean Cocteau und deutsche Filmklassiker der Regisseure Hans Müller mit „1-2-3-Corona“, Heinz Holperts „Der Herr vom Anderen Stern“, Ulrich Erfurths Film „Finale“ sowie Rudolf Jugerts und Helmut Käutners „Film ohne Titel“ mit der jungen Hildegard Knef, Willy Fritsch und Hans Söhnker feierten damals in Neustadt Premiere und wurden beim Filmball im Neustadter Saalbau mit Filmstars wie Jean Marais, Marika Rökk, Georg Jacoby, Gisela Uhlen, Carl Raddatz, Irene von Meyendorff, Gerd Fröbe, Hildegart Kenf uva. gefeiert.

Die ausgewählten Klassikerfilme haben nicht nur historische Bedeutung, sondern berühren tief menschliche Themen, die sie über die Jahre hinweg frisch und relevant machen. Viele dieser Werke sind heute noch inspirierend und beeindrucken durch ihre Erzählweise, Ästhetik und die Art, wie sie den Zeitgeist einfangen. Die Klassikerfilme setzten Standards, die inhaltlich und auch formal kaum übertroffen werden.  So entwickelten sie eine Art „Kultstatus“, der sie für immer frisch und relevant erscheinen lässt.

Klassikerfilme sind auch eine Art kulturelles Gedächtnis, das ewig jung bleibt. Mit ihren universellen Botschaften bleiben diese Filme für viele noch immer aufregend. Nicht zuletzt weil sie Möglichkeiten aufzeigen, verkrustete Denkstrukturen aufzusprengen um die Welt neu zu interpretieren.

Klassiker 2025

Das Bildnis des Dorian Gray 110 Min.
schwarz-weiß

(Originaltitel: The Picture of Dorian Gray) nach dem Roman von Oscar Wilde von 1890.
Der Film von Albert Lewin aus dem Jahr 1945 gilt als zeitloser Klassiker.
Die Geschichte ist eine Narzissmus-Parabel und handelt von dem jungen und schönen Dorian Gray, der einen Pakt mit dem Teufel schließt, um seine Jugend und Schönheit zu bewahren, während ein Porträt von ihm an seiner Stelle altert und seine innere Verdorbenheit widerspiegelt. 
Inhalt:
Aus Angst vor Vergänglichkeit wünscht sich Dorian Gray, nur sein Abbild in Form eines Gemäldes möge altern, aber nicht er. Ein Maler portraitiert ihn. Sein Wunsch aber, seine Seele gegen ewige Jugend und Schönheit auszutauchen gebiert eine grauenvolle Wirklichkeit.
Dorians makelloses Aussehen öffnet ihm nicht nur die Türen der Gesellschaft, ihm liegen auch die Frauen und die aristokratische Welt zu Füßen. Bald aber offenbart sich die Fragwürdigkeit seines Verlangens nach ewiger Jugend.

Die Halbstarken 90 Min. schwarz-weiss

Die Halbstarken ist ein deutsches Filmdrama aus dem Jahr 1956.
Drehbuch: Will Tremper
Regisseur: Georg Tressler
Hauptrollen: Horst Buchholz, Karin Baal, Christian Doermer
Inhalt: Berlin in den 50er Jahren: Der 19-jährige Freddy Borchert lässt sein spießig-autoritäres Elternhaus hinter sich und hält sich als Anführer einer Jugendgang mit Diebstählen über Wasser. Sein Bruder Jan, den er zufällig im Schwimmbad trifft, ist begeistert von Freddys Lebensstil und lässt sich in die kriminellen Machenschaften der Gang verwickeln. Als ein Überfall auf ein Postauto scheitert, lässt sich Freddy von seiner Freundin Sissy überreden, in eine Villa einzubrechen. Ein Unternehmen mit dramatischen Folgen ...

In jenen Tagen 111 Min. schwarz-weiss

Episodenfilm von Helmut Käutner aus dem Jahre 1947,
in dem ein Auto die Rolle des Erzählers übernimmt und sieben Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs erzählt von 1933 bis 1945. Bezeichnenderweise werden die sieben Episoden um Menschen aus der distanzierten Perspektive dieses alten, abgewrackten Autos erzählt, die durch rassische und politische Verfolgung, im Widerstand oder durch das Kriegsgeschehen der Willkür des Nazi-Regimes ausgesetzt waren. Käutners Versuch, zur "Stunde Null" eine Bilanz positiven menschlichen Verhaltens während des Dritten Reichs zu ziehen.
Ein bemerkenswerter Film ist, der die Geschichte auf eine ungewöhnliche Weise erzählt und die ewigen Fragen über Menschlichkeit und Moral in Kriegszeiten aufwirft. Die Perspektive des Autos ist dabei eingeschränkt, da es nicht alles wissen kann, was um es herum geschieht. Dies lässt den Zuschauer die Lücken selbst füllen und sich ein eigenes Bild machen.